Heimat – Wo fühlst du dich wirklich zu Hause?
Ist Heimat für dich der Ort, an dem du aufgewachsen bist? Wo die Wege, Wälder und Gerüche dich an deine Kindheit erinnern? Oder ist es dort, wo du jetzt lebst, deinen Alltag gestaltest und dein Leben verankert ist? Vielleicht spürst du aber Heimat besonders dann, wenn du draussen bist – in der Natur, unter freiem Himmel, an einem Ort, der dir Freiheit und Geborgenheit zugleich schenkt. Ich lade dich ein - komm mit auf diese gedankliche Wanderung zur Frage:
Wo findest du deine Heimat – und wie fühlt sie sich an?
Über die Weihnachtstage war ich, Simone, in meiner alten Heimat in Solothurn. Schon als Jugendliche habe ich es geliebt, draussen zu sein, an Orten, die nicht jeder kannte – an Plätzen, die etwas Geheimnisvolles und Magisches in sich trugen. Einer dieser besonderen Orte war die Verenaschlucht. Diese Schlucht hatte für mich immer eine beinahe mystische Ausstrahlung: Die moosbewachsenen Felsen, das leise Plätschern des Baches und die kleinen, stillen Ecken und Höhlen fühlten sich an wie eine Welt ausserhalb der Zeit. Dort konnte ich träumen, nachdenken und mich mit mir selbst verbinden.
Als ich in diesen Tagen erneut durch die Verenaschlucht ging, spürte ich wieder die gleiche Magie wie damals. Die klare, kühle Luft schien Gedanken freizusetzen, die Bäume schienen ihre Geschichten zu flüstern, und die Stille wurde von einer kaum greifbaren, aber spürbaren Energie durchzogen. Ich suchte die Plätze auf, die mich in meiner Jugend begleitet hatten: den alten Baum, die kleine Brücke über den Bach, versteckte Winkel, die wie kleine Fluchten aus dem Alltag waren. Es war, als ob diese Orte noch immer einen Teil von mir bewahrten – Erinnerungen, die nur darauf warteten, von mir wiederentdeckt zu werden.
Ein “Sicherer Ort” in freier Natur
Während ich dort stand, an diesen magischen Orten meiner Jugend, fühlte ich, dass Heimat nicht nur ein geografischer Ort ist. Heimat ist ein Gefühl. Jeder Platz, den ich aufsuchte, rief andere Erinnerungen hervor: Träume und Visionen von damals, wie ich mir mein Leben als Erwachsene vorgestellt hatte. Ich erinnerte mich an die grossen Wünsche, die ich damals hatte, und spürte die Sehnsüchte und Hoffnungen, die mich trugen. Es war, als ob die Verenaschlucht mir eine Tür zu meiner inneren Welt öffnete und mich einlud, die Schätze meiner Vergangenheit zu heben.
Es war, als würde ich in einem inneren Buch blättern, in dem meine eigene Geschichte festgehalten ist.
Dieser Moment war wie eine Reise in meine Biografie. Biografiearbeit bedeutet für mich, die Schätze meiner Vergangenheit zu erkennen und sie als Ressource für das Jetzt zu nutzen. Diese alten Kraftplätze in meiner Heimat haben mir dabei geholfen, genau das zu tun. Jeder Naturraum, den ich besuchte, hatte seine eigene Energie, und all diese Orte gaben mir etwas zurück, das ich in meinem Alltag oft vergesse: den Zugang zu mir selbst.
Die Wurzeln, die dir Heimat schenken?
Als ich schliesslich zurückkehrte in meine jetzige Heimat, nahm ich diese Schätze mit. Sie begleiteten mich durch die Zeit zwischen den Jahren, durch Tage der Neuausrichtung, der Reflexion und der Manifestation neuer Wünsche und Ziele. Alte Träume, die ich längst beiseite gelegt hatte, begannen wieder zu leuchten. Ich spürte sie klarer als je zuvor. Sie erinnerten mich daran, was ich mir wirklich wünsche – für das neue Jahr, den nächsten Lebensabschnitt und mein ganzes Leben.
Und dann kam die entscheidende Frage: Wie möchte ich mich fühlen? Nicht nur in einem geografischen Zuhause, sondern in mir selbst. Wie kann es mir gelingen, unabhängig von Orten, Räumen und Umständen, Heimat in mir zu finden – mich geborgen und gleichzeitig frei zu fühlen?
Die Antwort kam klar und kraftvoll: Heimat ist in mir. Wenn ich mich in mir selbst sicher fühle, bin ich unabhängig. Ich brauche keinen Ort, keinen bestimmten Menschen, keine äusseren Bedingungen, um das Gefühl von Heimat zu spüren. Diese Erkenntnis war wie ein Geschenk.
Denn wenn ich in mir selbst zu Hause bin, bin ich frei. Frei, neue Räume zu betreten, neue Wege zu gehen, ohne die Wurzeln zu verlieren, die mich halten. Es ist dieses Gefühl der Freiheit, das mich daran erinnert, was wirklich zählt: Verankert in mir selbst, bin ich offen für das Leben, bereit, Neues zu erleben, und dennoch tief geborgen.
Wenn ich in mir selbst zu Hause bin, bin ich frei und unabhängig von äusseren Umständen.